Kriegspropaganda in Stein - Protest von Giesing Denk(t)mal am Volkstrauertag

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Die Initiative Giesing Denk(t)mal protestiert am Volkstrauertag, 19. November, gegen das Kriegerdenkmal vor der Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing.  Wir zitieren aus einer aktuellen Mitteilung der Initiative:

"Seit drei Jahren appelliert die Initiative Giesing Denk(t)mal, unterstützt vom Bezirksausschusses 17, an die Stadt München, das Giesinger Kriegsmonument nicht mehr mit Blumengestecken zu schmücken. Dennoch hat die Stadt München diesen schrecklichen Gedenkstein auch heuer wieder mit einem Gesteck „verziert“. Dieses Propaganda-Monument gibt vor, die im Ersten Weltkrieg getöteten Giesinger Soldaten zu betrauern. In Wahrheit glorifiziert der in den Stein gemeißelte Text die toten Giesinger Soldaten des Ersten Weltkrieges zu „Helden“ und versteigt sich zu der infamen Lüge: „Für dein Vaterland ließen sie ihr Leben, sie starben für dich.“

Der städtische Schmuck dieser Ideologie erweckt den Anschein, unsere demokratisch verfasste Gesellschaft mache sich die Thesen dieses vordemokratischen Monuments zu eigen. Dagegen wehren wir uns! Dagegen müssten sich alle Demokrat:innen wehren, die den Friedensauftrag des Grundgesetzes ernst nehmen. Dieser unsägliche Steinblock missbraucht den Massenmord auf den Schlachtfeldern unverhohlen zu nationalistischer Propaganda.

Lokale Bilder
Geschichtssäule

Wir meinen: Dem ist entschieden zu widersprechen. Dies ist umso nötiger, da gerade kriegerische Gewaltanwendung wieder kritiklos als Mittel für Konfliktlösungen akzeptiert wird. Darum wollen wir von der Initiative Giesing Denk(t)mal ein Zeichen für den Frieden setzen. Wir werden am sog. „Volkstrauertag“ den Blumenschmuck von diesem unsäglichen Propaganda-Stein entfernen und an einem würdigen Ort ablegen.· Am Sonntag, dem 19. November, um 11 Uhr, transportieren wir den Schmuck feierlich zur „Giesinger Geschichtssäule“ an der Tela-Post.

Wir legen ihn ab an dem von dem Giesinger Bildhauer Konstatin Frick geschaffenen Denkmal, das an Daten aus der Geschichte Giesing erinnert. Unter anderem mit diesem Text:
 
ZUM GEDENKEN. IM JAHR DER REVOLUTION 1919 WURDEN 61 BÜRGER AUS OBER – UND UNTERGIESING ERSCHOSSEN
 
Damit wollen wir in Trauer an die Toten erinnern, die im Mai 1919 in Giesing von eben jener entfesselten Soldateska ermordet wurden, die vom Kriegsmonument an der Hl. Kreuz Kirche zu vorbildlichen „Helden“ stilisiert werden."