Berichterstattung über das "Ehrenmal" des Kriegsverbrechers Alfred Jodl auf der Fraueninsel im Chiemsee
Immer noch wird über das Gedenkkreuz für den Nazikriegsverbrecher Alfred Jodl auf der Fraueninsel im Chiemsee gestritten. Am Donnerstag, 24. Januar 2018, meldeten einige Zeitungen, dass das Nutzungsrecht für das Familiengrab Jodl abgelaufen ist. Der 1946 in Nürnberg verurteilte und wenig später hingerichtete Hauptkriegsverbrecher Alfred Jodl liegt auf dem Klosterfriedhof zwar nicht begraben, sondern nur seine zwei Ehefrauen, jedoch wird ihm mit einem großen Steinkreuz gedacht.
Die Gemeinde Chiemsee könnte jetzt das Grab auflösen und damit würde auch das "Ehrenmal" endlich verschwinden. Aber am Chiemsee ticken die Uhren offenbar anders.
Der Gemeinderat von Chiemsee will nun - entgegen eines Beschlusses aus dem Jahr 2014 - neu darüber entscheiden. Von einer weiteren Duldung ist die Rede, wie der Presse zu entnehmen war. Dem Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner, der in den letzten Jahren immer wieder künstlerisch auf das "Ehrenmal" aufmerksam gemacht hat, geht das gehörig gegen den Strich.
Auch der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) fordert die sofortige Entfernung des Gedenkkreuzes und hat den Künstler, der wegen seiner ästhetischen Interventionen auf der Fraueninsel schon mehrmals vor Gericht stand, finanziell unterstützt.
Hier gehts zum aktuellen Beitrag des bfg München vom 27. Januar 2018 mit Wolfram Kastner im O-Ton:
Der bfg München berichtete am 15. Oktober 2017 über die bevorstehende Verhandlung am Amtsgericht München
Einige lokale Ableger des oberbayerischen Volksblatts haben über den "Jodl-Prozess" berichtet und auch den bfg München erwähnt:
Radio LORA München hatte darüber hinaus in Beiträgen am 17. Oktober 2017 und am 30. Januar 2018 auf das Engagement des bfg München hingewiesen. Die Beiträge stehen online leider nicht zur Verfügung.
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